one t-shirt a day

Wir sind angekommen. Angekommen in den Tropen, der Schwüle, unserer Barefoot-Station – auf Christmas Island. Die warme Luft schlägt uns wie ein nasses Handtuch um die Ohren. Jeden Tag brauchen wir mindestens ein frisches T-Shirt. Nachts wird es kaum kühler. Nur langsam gewöhnen wir uns an das Klima. Zum Glück hat unsere Unterkunft eine Klimaanlage, was uns gut schlafen läßt. Und die Terrasse mit Meerblick verwöhnt uns täglich mit einer frischen Brise. Hinzu kommt das gut ausgestattete 120 Quadratmeter Haus des Nationalparks, dass wir ganz alleine nutzen. Es könnte wirklich schlimmer sein.

Unsere Anreise auf diese kleine Insel mitten im Indischen Ozean gibt uns einen Vorgeschmack auf unsere Reisewochen nach Christmas Island. Wir planen, einige Zeit in Indonesien, dem bevölkerungsreichsten islamischen Land, zu verbringen. Die Übernachtung in Jakarta hat uns die Auswirkungen direkt spüren lassen: Abends, nachts um vier Uhr und morgens schallt der Muezzin durch die Boxen im Hotelflur und ruft zum Gebet. Und bei den Uhrzeiten unterschiedlicher Städte auf der Welt steht statt Paris Mekka.

Nach dem kurzen Aufenthalt im vollen, quirligen und lauten Jakarta ist Christmas Island eine Oase der Ruhe. Weniger als 2.000 Menschen leben auf der zu Australien gehörenden Insel, die am 25. Dezember 1643 von einem Seefahrer gesehen wurde und daher ihren Namen hat. Die Insulaner stammen aus China, Malaysia und Australien. Wir kommen am Chinese New Years Day an und starten mit zwei Feiertagen in unser Volunteering im Nationalpark. Perfekt um dem Jetlag ganz entspannt zu begegnen.

Und so gelingt es uns bereits in den ersten drei Tagen unseres Aufenthalts nahezu das gesamte Sightseeing-Programm zu absolvieren. Ist ja klein die Insel. Zu unserem Glück leihen uns Amy und Brendan, ein australisches Paar, das wir vor fünf Jahren in Kenia und Tansania kennen gelernt haben, ein Auto. Und sie versorgen uns mit Lebensmitteln. Auf Grund der Feiertage ist nämlich alles hier geschlossen. Als wir dann endlich dazu kommen, unsere Schränke mit Vorräten zu füllen, staunen wir nicht schlecht. Auf dem kleinen Eiland in the middle of nowhere sind die Preise horrende, teilweise astronomisch. Schließlich wird alles per Schiff oder Flugzeug aus dem weit entfernten Australien hergeschafft. So sind ein Apfel und eine Birne nicht unter einem Euro pro Stück zu bekommen. Absolutes Luxusgut sind Weintrauben zum Preis von etwa acht Euro pro Pfund (allerdings bereits mit braunen Stellen) oder ein Salatkopf für elf Euro. Hinzu kommt die schlechte Qualität der frischen Waren und die Tatsache, dass man sie nur selten bekommt.

Amy und Brendan leben bereits seit zehn Jahren auf der Insel und wissen, wo frisches Obst und Gemüse zu haben ist. Zwölf Kilo Bananen von der Staude aus dem eigenen Garten reifen bereits im Haus der beiden. In einigen Tagen bekommen wir eine Lieferung. Freunde von ihnen züchten Avocados, von denen wir ebenfalls profitieren. Und in unserem Garten wachsen Papayas, die hoffentlich bald reif werden.

Jeder Ausflug, den wir machen, hat auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit sowie der herrlichen Buchten einen Badestopp. Trotz einer Wassertemperatur von etwa 28 Grad, ist die Abkühlung willkommen. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt länger als 30 Minuten am Stück im Meer gelegen habe, einfach so. Hier wird es schnell auch mal eine ganze Stunde im knietiefen Wasser in einer Traumbucht. Oder unter dem warmen Süßwasserstrahl eines Wasserfalls.

Am lustigsten sind die tausenden roter Krabben, die einem überall auf der Insel begegnen. Man weicht ihnen ständig aus mit dem Auto. Auch am Strand sind sie zu finden, ebenso im Urwald.

Ja, so also ist das Leben hier auf der Insel, wo wir die nächsten Wochen verbringen werden. Die Arbeit im Nationalpark startet, wir werden eingekleidet und bekommen eine Einführung. Und sind sehr gespannt, was uns erwartet…

3 Gedanken zu “one t-shirt a day

  1. Bernd

    Na, endlich, hatten Euch schon vermisst 😉 Abendteuer die 3te, Booooooahhhh 🙂 🙂 🙂 waren die Worte von Paula als sie die Foto´s gesehen hat. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus!!! Toll das Ihr uns teilhaben lasst 🙂 Übrigens ist es deshalb so heiß damit auch der letzte „Südamerikanische Staub aus den Poren kommt 😉 und das Wasser so schön warm, damit auch wirklich alles ausgespülte werden kann 😉
    Wann beginnt denn eigentlich Euer JOB ? Nicht das die „LANGE WEILE“ Euch noch einholt, und Ihr aus der Tiefenentspannung überhaupt nicht mehr rauszuholen seid 🙂
    LG die 3-3r`s

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