vom skipper zum trucker

Wir haben ihn. Es hat tatsächlich geklappt. Unser Bus ist unversehrt mit dem Schiff von Hamburg nach Montevideo angekommen, und es ist uns gelungen, ihn ohne die Hilfe eines ortsansässigen Agenten aus dem Zoll zu bekommen. Das war allerdings ein stattliches Stück Arbeit…

Mit der perfekten Anleitung von Marie und Tim, die ihren Camper vor einigen Monaten ebenfalls nach Montevideo verschifft haben, sind wir Montagmorgen früh los. Der Bus ist bereits am Freitag angekommen, aber wegen des Wochenendes klappt es erst am Montag, ihn abzuholen. Den detaillierten Ausdruck in der Hand treffen wir an Station 1 (insgesamt werden es acht Stationen im Laufe des Tages) vier Schweizer, die sich uns kurzerhand  anschliessen, um ebenfalls die Gebühren für den Agenten zu sparen. Wir haben die Beschreibung, wie es geht, und Niko, einer der vier, spricht sehr gut spanisch. Das ergänzt sich prächtig. Im Laufe des Tages zeigt sich mehrfach, wie wertvoll Spanischkenntnisse an der Stelle sind.

Zu sechst gehen wir von Behörde zu Behörde: Einwanderung (des Bullis), Verschiffungsagentur, Zoll, Hafenamt, wieder Zoll usw. Wir zahlen viele Dollars, und um 17.00 Uhr haben wir ihn dann, ohne jegliche Mängel und mit allem drin, was wir reingepackt hatten. Es war ein sehr anstrengender Tag – aber was für ein Gefühl! Unser Zuhause für die nächsten Monate ist da. Es kann losgehen!

Diesel und Luft für die Reifen tanken, die Reisetaschen im Hotel abholen, und los geht es zum ersten Campingplatz. Der liegt direkt am Meer, nordwestlich von Montevideo, und wird von den Schweizern Silvia und Heinz betrieben. Ein perfekter Platz zum Ankommen und Einräumen. Circa 30 Camper in verschiedensten Größen stehen auf dem Gelände, allerdings ohne ihre Besitzer. Die haben ihre Fahrzeuge hier abgestellt für 50 Euro pro Monat und kommen irgendwann wieder, um ihre Reise fortzusetzen. In Uruguay darf man sein Fahrzeug 12 Monate lassen, erst dann muss man damit ausreisen.

Auch die vier Schweizer verschlägt es mit ihren zwei Fahrzeugen hierher. Wir alle nutzen den Platz um die Autos zu waschen, einzuräumen, Wasser zu tanken und so richtig anzukommen. Für uns ist die Umstellung vom Boot auf den Bus größer als erwartet. Es ist wie von einer 3-Zimmer-Wohnung in ein Apartment zu ziehen. Der Bus ist deutlich kleiner als das Boot. Alles findet in einem „Raum“ statt. Wir müssen uns viel besser organisieren und sehr diszipliniert sein beim Aufräumen. Es dauert ein paar Tage, dann hat alles seinen Platz. Und anders als beim Boot können wir nun bei gutem Wetter auch den Außenraum mit einbeziehen. Kochen und essen findet nur draußen statt, spülen auch.

Es gibt noch weitere deutliche Unterschiede zur Reise mit dem Boot. Wir gucken jetzt überhaupt nicht mehr nach dem Wind. Uns ist egal aus welcher Richtung er kommt und wie stark er bläst. Wir fahren einfach los. Und halten an, wann immer wir Lust haben. Und so wird der Andi, wie Bernd es auf den Punkt gebracht hat, im nullkommanichts vom Skipper zum Trucker.

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Und die  Moni wird von der Co-Skipperin zur Co-Truckerin

Mit Hilfe von Niko ist es uns endlich gelungen, eine Karte in unseren Blog einzubinden. So könnt ihr ab jetzt auch unsere Reiseroute verfolgen!

2 Gedanken zu “vom skipper zum trucker

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