macht´s gut, und danke für den fisch.

Insgesamt gut zwei Monate. Mehr als acht Wochen. Die Hälfte unseres ersten Abenteuers. Und nun: tschüss, du wundervolles Schweden. Du hast uns verzaubert, begeistert, manchmal auch geärgert (aber wirklich nur sehr selten) und dich vor allem unvergesslich gemacht. Danke für eine ganz wunderbare Zeit. Wir kommen wieder. Ganz bestimmt.

 

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In der letzten Woche haben wir uns in den schwedischen Westschären rumgetrieben. Sie sind ganz anders als die Ostschären. Göteborg ist ganz anders als Stockholm. Ob das in Zusammenhang steht?

Während die Ostschären um Stockholm sehr grün und lieblich und dazu wenig besiedelt sind, spiegeln die Westschären nördlich von Göteborg eher den Pragmatismus ihrer Anwohner und die Anbindung zum rauhen Skagerak wieder. Sie sind schroff und karg. Kaum Bäume wachsen auf ihnen. Ihre Höhe überrascht. Und die Fahrwasser zwischen Ihnen sind oftmals beängstigend eng. Etwas majestätisches haben sie. Bei Sonne auch durchaus lieblich, präsentieren sie sich bei wolkenverhangenem Himmel eher Angst einflößend. Viele von ihnen sind komplett unbewohnt. Andere nahezu übervölkert. Zahlreiche, im Vergleich zu den Stockholmschären große Holzhäuser schmiegen sich an die steil abfallenden Steine, eng zusammengerückt und manchmal durchaus an deutschen Reihenhausbau erinnernd. Natürlich gibt es auch ganz bezaubernde Exemplare.

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Erinnert schon mal an eine Reihenhaussiedlung
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Mancher mag´s halt gern kuschelig und konform…
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…ein Anderer dann doch lieber einsam.

Auf den zweiten Blick erkennen wir ihre Einzigartigkeit, das Besondere an diesen Westschären. Stundenlang wandern wir über uralte riesengroße Steine, die sich aufgeschichtet haben und denen man ihr Alter und ihre Geschichte ansieht. Immer wieder ergeben sich einzigartige Blicke auf die Schärenlandschaften sowie das Meer. Eine ruhige Schönheit, nichts was das Auge ablenkt. Die Steine speichern die Wärme der Sonne, wir wärmen uns daran auf und fliehen so vor dem kühlen Wind.

In den letzten Tagen erleben wir viele Facetten der Westschären: Sonnenschein, Dauerregen, viel Wind, sehr viel Wind und kaum Wind. Mal aus Westen, mal aus Süden und dann auch aus Nord. Mit sieben Knoten jagen wir durch sehr enge Stellen, matchen mit anderen Booten. An verschiedenen Schären verbringen wir herrlich ruhige Nächte in Einsamkeit, in den Häfen machen wir die eine oder andere nette Begegnung.

Auf der wunderbaren Insel Käringön lernen wir Peter und seine Frau aus Stockholm bei einem der zahlreichen Felsspaziergänge kennen. Sie nehmen ein kurzes Bad im 17 Grad kalten Wasser. Jeder erzählt ein wenig von sich, seinem Leben, dem Urlaub, und sie bewerten diesen Teil Schwedens als den schönsten. Dabei hat Peter noch eine ganz besondere Geschichte auf Lager. Er hat nämlich 1962 in Hamburg die Beatles life gesehen. Auf die Frage, wie er sie denn fand, kommt ein leidenschaftsloses „die waren ja noch total unbekannt“.

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Peter und seine Frau

Mit kurzen Schritten vertreiben wir uns die Zeit nördlich von Göteborg, wechseln zwischen einsamen Schären und pittoresken Häfen, genießen dabei das Leben – und den  Fisch.

Es wird herbstlich hier im Norden. Plötzlich ist es schon um 21.00 Uhr dunkel. Die Häfen und Fahrwasser sind nicht mehr rappelvoll, Nachsaisonpreise werden aufgerufen.

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Wir merken, wie diese Stimmung auch bei uns Gedanken an das Ende unserer Segelreise hervorruft. Wir planen unsere Woche in Hamburg, bevor wir am 20. September nach Buenos Aires fliegen. Überlegen, was wir da noch alles regeln müssen. Schreiben Mails, buchen Flüge für den dritten Teil des Jahres. Und freuen uns sehr darauf, weiter in den Sommer nach Südamerika zu fliegen und nicht dem Winter in Deutschland begegnen zu müssen. Unser Bulli ist bereits auf dem Weg dahin. Danke, Helmut, für´s Abliefern im Hamburger Hafen!

Aber erstmal freuen wir uns auf weitere vier Wochen an Bord, mit so tollen Zielen wie Skagen, Laesö und Anholt!

 

2 Gedanken zu “macht´s gut, und danke für den fisch.

  1. Susanne

    Hey Ihr Lieben!
    Ich finde es sehr schön, mit den vielen Bildern und Episoden Eure Reise mit zu verfolgen! Sieht bisher beneidenswert toll aus! Euch weiterhin viel Spaß, Sonne, Wind und liebe Grüße aus Hamburg!
    Bussis von Suse:-*

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